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30.08.1910

Ort:

Berlin

Datum:

30.08.1910

Liebe Käthe!

Da ich heute Nachmittag für einige Tage nach Neu-Kaliss fahre um dort meine verlassenen Büsten mal nach zu sehen will ich dir noch schnell einige Zeilen schreiben. Meine Frau ist für einige Tage zu ihrer Schwester nach Ostpreußen gefahren und kommt am Sonnabend zurück und da wollte ich die Zeit benutzen um die Büsten dort nachzusehen. Das ging aber nicht eher als bis die Wunde ganz zu geheilt war. Da die Wund seit Freitag zu ist so kann ich jetzt fahren. Es geht mir im ganzen gut aber es werden doch noch einige Wochen vergehen bis ich meine altgewohnten Kräfte ganz wieder habe. Ich hätte es nicht gedacht, daß ich doch so weit herunter bin. Doch hoffe ich, daß ich das durch weiteres Faulenzen und sonstiger gute Pflege bald wieder eingeholt haben werde. Sag mal Käthe du hast uns so viel Mettwurst geschickt die ich vorläufig noch nicht essen darf und die Tante kann sie nicht beißen. Ich möchte dir die Wurst zurück schicken da du sie doch sicher verwerten kannst und hier würde sie doch zum Theil jetzt umkommen. Die Kellerthür könnt Ihr verlegen wenn es besser wird. Haben die Herren denn schon angefangen? Du kannst mir nach Neu-Kaliss bis Freitag Nachricht geben wie es bei Euch aussieht.

Mit herzlichem Gruß bin ich

Euer JUphues

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